Verhalten im Dojo
Grundsätzlich hat man gepflegt und sauber zum Training
zu erscheinen, geschnittenen Finger- sowie Zehennägeln haben, Haargummi bei
langem Haar tragen und so weiter.
Der weisse Karate-Gi drückt aus das alle Trainierenden als Menschen gleichwertig
sind. Die Farbe des Obi (Gürtel) zeigt wie erfahren der Karate-ka ist, weshalb
höhere Grade mit einem respektvollen "Osu" gegrüßt werden, ausserdem zollt man
ihnen Respekt indem man ihnen den Vortritt beim Betreten des Dojos lässt etc.
Der Ausbilder wird stets mit seinem Rang angesprochen (Sempai, Sensei, Shihan,...).
Es ist üblich auch eine, z.B. vor dem Dojo wartende Menge mit einem "Osu" zu
grüssen.
Man erscheint immer pünktlich zum Training und zieht sich zügig um, sodass man
noch etwas Zeit hat sich vor der Trainingseinheit zu erwärmen.
Vor Betreten der Trainingsfläche stellt man sich an deren Rand und grüsst mit
jeweils einem lauten "Osu" einmal das Dojo und einmal die schon anwesenden
Karate-kas. Sollte Dan-Träger anwesend sein oder später die Halle betreten
grüsst man diese noch einmal persönlich mit einem lauten "Osu".
Sollte man einmal zu spät zum Training kommen
betritt man die Trainingsfläche ebenfalls wie oben beschrieben, setzt sich aber
anschließend im Seiza an den Rand. Der leitende Trainer fordert einen nun auf
sich dem Training anzuschließen. Den Anweisungen ist nach einem "Osu" in jedem
Fall Folge zu leisten.
Der Ausbilder fordert die Anwesenden nun auf
anzutreten, was vom Prinzip her funktioniert wie in der Grafik dargestellt.
Anschließend setzen (Seiza) sich die Karate-kas, angefangen bei den höchsten
Graden.
Beim Seiza winkelt man seine Beine so an, dass man bequem auf den Fersen sitzt
ohne sich dabei ständig bewegen zu müssen (Die Füße sind nicht übereinander
gekreuzt). Man bemühe sich um eine gerade Haltung. Schließlich stützt man noch
die Fäuste über der Hüfte ab. Während man im Seiza sitzt schaut man in die
Richtung des leitenden Trainers.
Dieser beginnt nun mit der Begüßungszeremonie.
Es folgt die Trainingseinheit in deren gesamter Dauer man sich völlig dem Karate
hingibt, um psychische und physische Stärke zu erlangen und die wahre Bedeutung
des Weges zu erkennen. Die Einheit beginnt mit einer Erwärmung und beinhaltet,
je nach Ermessen des Trainers Ausdauerübungen, Kihon (Techniken), Kata und
Kampfübungen.
Während des Trainings wird nicht geredet, es sei denn man wird vom Trainer dazu
aufgefordert. Ist die Einheit beendet treten die Karate-kas erneut an, sodass
der Trainingsleiter mit der Verabschiedungszeremonie beginnen kann.
Beim Verlassen des Dojos gelten die selben Vorschriften wie beim Betreten.
Autor: Rick Fullert
Kleiner Japanischkurs
Da Karate (Kara - leer, Te - Hand) aus dem Japanischem
kommt, werden alle Techniken sowie Kommandos auf Japanisch genannt. Das klingt
vielleicht schwer, ist es aber nicht - man hat sich schon nach wenigen
Trainingseinheiten die ersten Namen eingeprägt.
Soll der Trainierende eine Technik ausführen wird der Trainer das etwa in dieser
Form sagen: "Mae geri chudan chusoku" Ein Tritt (geri) nach vorn (mae) auf die
Körpermitte (chudan), mit dem Fußballen getreten (chusoku). Man erkennt also,
dass der Name der Technik nur aus wichtigen Informationen aufgebaut, und kein
Fantasiegebilde ist.
Es folgt eine Tabelle mit den meisten im Karate verwendeten Begriffen.
Natürlich prägen sich diese Begriffe erst im Laufe der Zeit ein! Die Wörter
unter "Grundlegendes" sollte man jedoch schon nach relativ kurzer Zeit
beherrschen.
Japanisch | Deutsch | |
Grundlegendes | ||
Osu | Gruss, Ja, Verstanden, Bereit,... | |
Kiai | "Kampfschrei" | |
Tsuki | Schlag | |
Geri | Tritt | |
Uke | Block | |
Kata | Festgelegte Abfolge von Techniken | |
Seiza | Die allgemeine Sitzhaltung | |
Dachi | Stellung | |
Dojo | Trainingsort |
Hai | Ja |
Iie | (unhöfliches) Nein |
Gomen nasai | bekräftigtes "Entschuldigung" |
Arigato gozaimasu | "Vielen Dank" |
Ichi | Eins |
Ni | Zwei |
San | Drei |
Shi | Vier |
Go | Fünf |
Roku | Sechs |
Shichi | Sieben |
Hachi | Acht |
Ku | Neun |
Ju | Zehn |
Sankai | Drei mal |
Yukkuri | Langsam |
Gi | Anzug |
Obi | Gürtel |
Kyu | Niederer Rang (Schülergrad) |
Dan | Hoher Rang (Meistergrad) |
Kamaete | Technik ausführen |
Hajime | Anfangen |
Yame | Stop |
Mawate | Wenden |
Naore | zurück zur Ausgangsposition |
Yoi | Achtung |
Mogorei | Ohne zählen |
Shihan ni rei | Gruss gegenüber dem Leiter der Organisation (z.Zt. Ingo Freier, 5.Dan) |
Sensei ni rei | Gruss gegenüber dem Cheftrainer (ab 3. Dan) |
Sempai ni rei | Gruss gegenüber dem Ranghöheren |
Otogai ni rei | Gruss zueinander |
Ashi | Bein, Fuss |
Kakato | Ferse |
Ashi no ura | Fusssohle |
Hiza | Knie |
Kansetsu | Gelenk |
Hara | Bauch |
Hizo | Milz |
Ude | Arm |
Hiji | Ellbogen |
Te | Hand |
Yubi | Finger |
Nakayubi | Mittelfinger |
Sakotsu | Schlüsselbein |
Ago | Kiefer |
Komi kami | Schläfe |
Kami | Haar |
Me | Auge |
Gedan | Unter- |
Shita | Unten |
Chudan | Mitte |
Jodan | Oben |
Mae | Vorn |
Ushiro | Hinten (Rückwärts) |
Yoko | Seite |
Hidari | Links |
Migi | Rechts |
Uchi | Von Innen nach Aussen |
Soto | Von Aussen nach Innen |
Autor: Rick Fullert